Sonntag, 13. Mai 2012

Biotope in der Gemeinde AU

Im Zuge von allfälligen Erweiterungen des Siedlungs- und Gewerbegebiets sollte auf  Pufferzonen bzw. den Erhalt eines ausreichend breiten Gewässerkorridors Wert gelegt werden. Ebenso empfehlenswert wäre die Einrichtung  bzw. der Erhalt von Pufferzone gegen das landwirtschaftlich intensiv genutzte Umland. Diese Maßnahme würde neben einem verbesserten Schutz gegenüber Einträgen von Nähr- und Schadstoffen auch mit einer Verbesserung der Korridorfunktion einhergehen.  

Unter BIOTOP wird in diesem Inventar der Standort einer in sich mehr oder weniger geschlossenen Lebensgemeinschaft aus Pflanzen und Tieren verstanden. Klassisches Beispiel für einen Biotop wäre etwa ein Weiher, es  kann aber genauso ein Waldstück, eine Wiese etc. sein.

Häufig bilden einzelne Biotope in sich zusammenhängende Komplexe aus, wie etwa ein Quellmoor mit der Quelle als Einzelbiotop und den angrenzenden nassen„Quellsümpfen“. Dann wird von BIOTOPKOMPLEX gesprochen. Besonders Großtiere haben Biotop übergreifende Reviere, oder ganze Landschaftsteile bilden einen geschlossenen und vielfältigen Lebensraum von besonderer Schutzwürdigkeit. In diesem Fall wird von einem GROSSRAUMBIOTOP gesprochen.  Grundsätzlich ist Biotop ein allgemeiner Begriff. Ein Biotop muss nicht von vorneherein besonders oder überhaupt schutzwürdig sein. Auch ein Garten ist z.B. ein Biotop mit Kultur- und Wildpflanzen und einer großen Zahl an Tieren - beliebte und unbeliebte - sei es im Boden oder an Pflanzen.

Drei Kostbarkeiten der Gemeinde Au
  • Moore unterhalb der Mittelargenalpe (Biotop 20302. Vorkommen der stark gefährdeten Blasensimse (Scheuchzeria palustris) sowie der gefährdeten Arten Schlamm-Segge (Carex limosa), Wenigblüten-Segge (Carex pauciflora), Armblütige Sumpfbinse (Eleocharis quinqueflora), Schwalbenwurz-Enzian (Gentiana asclepiadea), Fieberklee (Menyanthes trifoliata), Sumpf-Läusekraut (Pedicularis palustris), Mehl-Primel (Primula farinosa), Fries-Hahnenfuß (Ranunculus acris ssp. friesianus) und Sumpf-Baldrian (Valeriana dioica).   
  • Vorder und Hinter Ried (Biotop 20306). Vorkommen der gefährdeten Arten Saum-Segge (Carex hostiana), Einspelzen-Sumpfbinse (Eleocharis uniglumis), Sumpf-Stendelwurz (Epipactis palustris), Schwalbenwurz-Enzian (Gentiana asclepiadea), Weiden-Alant (Inula salicina), Sumpf-Läusekraut (Pedicularis palustris), Mehl-Primel (Primula farinosa), Niedrige Schwarzwurz (Scorzonera humilis), Berg-Ulme (Ulmus glabra) und Sumpf-Baldrian (Valeriana dioica).  
  • Berbigenvorsäß (Biotop 20316). Vorkommen der des vom Aussterben bedrohten Tarant (Swertia perennis) sowie der gefährdeten Arten Saum-Segge (Carex hostiana), Rundblatt-Sonnentau (Drosera rotundifolia), Sumpf-Stendelwurz (Epipactis palustris), Schwalbenwurz-Enzian (Gentiana asclepiadea), Frühlings-Enzian (Gentiana verna), Spitzenblüten-Simse (Juncus acutiflorus), Mehl-Primel (Primula farinosa), Kleiner Klappertopf (Rhinanthus minor), Ohr-Weide (Salix aurita), Niedrige Schwarzwurz (Scorzonera humilis) und Sumpf-Baldrian (Valeriana dioica). Die Fläche ist besonders auch für Insekten und andere Kleintiere (z.B. Heuschrecken, Schmetterlinge) wertvoll.  

 Link ➨ 
Download: Aktualisierung des Biotopinventars Vorarlberg: Gemeinde AU
30.3.12/ [Letzte Aktualisierung 13.5.12/] 

Inhalt 
Seite
Einführung  5
– Kurzer Rückblick und Ausblick  5
– Was ist ein Biotop?  6
– Wann gilt ein Biotop als BESONDERS SCHUTZWÜRDIG? 7
Gemeindebericht  9
– Allgemeine Angaben zur Gemeinde  9
– Biotopausstattung  11
– Schutzstatus der Biotopflächen  13
– Verbindung zu angrenzenden Gemeinden  14
– Drei Kostbarkeiten der Gemeinde  15
Moore unterhalb der Mittelargenalpe (Biotop 20302)  15
Vorder und Hinter Ried (Biotop 20306)  17
Berbigenvorsäß (Biotop 20316)  19
– Kurzdarstellung der weiteren Biotopflächen 21
Moor oberhalb der Argenwald-Alpe (Biotop 20301) 21
Streuwiesen südöstlich der Sack-Alpe (Biotop 20303) 23
Feuchtbiotope südlich Wannenkopf (Biotop 20304) 24
Feuchtflächen entlang des Baches südöstlich der Öberle Alpe (Biotop 20305) 26
Buchenwald östlich Ledertöbele (Biotop 20307) 27
Argenbach und Eventobel (Biotop 20308)  29
Argenbach (vom Argenfall bis zur Mündung) (Biotop 20309) 31
Buchenwald nördlich Berggut Argenfall (Biotop 20310) 33
Laubwald südlich der Brücke über den Argenbach (Biotop 20311) 34
Wälder am Leuebach (Biotop 20312)  35
Großraumbiotop Kanisfluh (Biotop 20313)  36
Laubwälder nördlich Leue (Biotop 20314)  39
Großraumbiotop Mittagsfluh (Biotop 20315) 41
Ahorn-Eschenwald am Siedlungsrand (nahe Ortsmitte) (Biotop 20317) 43
Waldgebiet südlich Argenzipfel (Biotop 20318) 44
Feuchtbiotope am Brendlerlug (Biotop 20319) 46
Krüppelfichtenwald und Windkantenvegetation am Brenderlug (Biotop 20320) 47
Laubwald nördlich Schrecken (Biotop 20321) 48
Rehmerbach und Wicka (Biotop 20322)  49 Seite
Dürrenbach (Biotop 20323)  51
Flachmoor bei der Godlachenalpe (Biotop 20324) 52
Ergänzungsbiotope (Biotop 20325)  53
Pfannaseele (Biotop 20326)  55
Lavendelweidenauen am Eventobel (Biotop 20327) 56
– Gefährdungen  57
– Empfehlungen für Schutz und Erhalt  61
Was wurde bisher getan?  61
Was kann die Gemeinde tun für …  61
Was kann der Einzelne tun für …  64
Artenliste  67

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