Mittwoch, 20. November 2013

Census 2011 Vorarlberg: Immer mehr Vorarlberger wandern aus

Vorarlberger unbekannte Realität: Aus der Mehrzahl der Vorarlberger Gemeinden sind in den letzten zehn Jahren mehr Menschen weggezogen als zugezogen.

In drei Fünftel der Gemeinden in Bludenz ist zwischen 2001 und 2011 die Zahl der Bewohnerinnen und Bewohner zurückgegangen. Gleichwohl hat der Bezirk Bludenz mit Ludesch die Gemeinde mit dem höchsten Einwohnerzuwachs Vorarlbergs (+20,4 Prozent) vorzuweisen, aber mit Klösterle auch die Gemeinde mit der zweithöchsten Abnahme (‑12,9 Prozent).

Im Bezirk Bregenz verzeichnen die meisten Gemeinden Bevölkerungszuwächse. Für die Landeshauptstadt Bregenz werden +4,1 Prozent ermittelt, für die zweitgrößte Gemeinde Hard +10,0 Prozent.

Die Bevölkerung der drei Städte Dornbirn, Hohenems und Lustenau ist jeweils über dem Landesdurchschnitt gewachsen.

Auch im Bezirk Feldkirch werden für die meisten Gemeinden Bevölkerungszunahmen festgestellt, für die Stadt Feldkirch +8,2 Prozent, für Götzis +6,6 Prozent und für Rankweil +3,6 Prozent. Mäder verzeichnet den zweithöchsten Bevölkerungszuwachs unter Vorarlbergs Gemeinden, Laterns ist mit einer Abnahme von ‑7,1 Prozent unter den Gemeinden mit den höchsten Bevölkerungsrückgängen zu finden.

Insgesamt überwiegen unter den 96 Vorarlberger Gemeinden jene mit Bevölkerungszunahmen
(rund 62 bzw. 65 Prozent). In 89 Gemeinden gab es Geburtenüberschüsse (92,7 Prozent), eine positive (errechnete) Wanderungsbilanz hingegen nur in 35 Gemeinden (36,5 Prozent). Aus der Mehrzahl der Vorarlberger Gemeinden sind somit in den letzten zehn Jahren mehr Menschen weggezogen als zugezogen.

Census 2011 Vorarlberg. Der Census 2011 gleicht einer Revolution in der langen Geschichte der österreichischen Volkszählungen. Erstmals wurde auf die klassischen Fragebögen verzichtet und die Bevölkerung somit nicht mehr belastet. Stattdessen wurde der Census 2011 – bestehend aus Volks-, Arbeitsstätten- sowie Gebäude- und Wohnungszählung – als Registerzählung durchgeführt. Dazu wurden bestehende Register- und Verwaltungsdaten, die ohnehin bereits für andere Zwecke aktuell gehalten werden, unter voller Wahrung des Datenschutzes anonymisiert miteinander verknüpft und ausgewertet. Die große Stärke einer Vollerhebung, wie sie für den Census alle zehn Jahre stattfindet, sind die umfassenden und österreichweit vergleichbaren Regionaldaten.

Der vorliegende 140seitige Band „Census 2011 Vorarlberg“ präsentiert nun einen Überblick über die wichtigsten Ergebnisse sowie Analysen zu den Themen Demographie, Familien und Haushalte, Bildung, Erwerbsstatistik und Pendelzielstatistik für das gesamte Bundesland. Dabei liegt das Augenmerk auch auf den Veränderungen der letzten zehn Jahre und den regionalen Unterschieden. Dieser Band liefert freilich nur eine Auswahl aus den umfassenden Daten und Ergebnissen der Registerzählung. Mehr dazu finden Sie auf unserer Website www.statistik.at, in der statistischen Datenbank STATcube und in zahlreichen Publikationen.

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Inhaltsverzeichnis
Einleitung   13
Die neue Methode der Registerzählung   14
Datenschutz und Qualitätssicherung   16
1 Festlegung der Bevölkerungs- und der Bürgerzahl  20
1.1 Die Wohnsitzanalyse – das Instrument zur Qualitätssicherung
bei der Registerzählung  20
Massenbestimmung  20
Verstorbene vor dem 1.11.2011   21
180-Tage-Regel    21
90-Tage-Regel    21
Mehrfachzählungen („KIT-Fälle“)   21
Nachträgliche Bestandsbereinigung im ZMR   22
Klärungsfälle     22
1.2 Schriftliche Befragungen der Betroffenen     23
1.3 Mitteilungen an die Gemeinden   23
1.4 Rückmeldungen der Gemeinden  24
1.5 Gründe für die Nichtberücksichtigung von Erklärungen
der Gemeinden und Meldebewegungen im ZMR 24
1.6 Ergebnisse der Wohnsitzanalyse  25
2 Demographie und Wanderung 32
2.1 Bevölkerungsstand32
Positive Geburten- und Wanderungsbilanz 32
Die meisten Gemeinden mit rückläufiger Einwohnerzahl finden sich imBezirk Bludenz  33
Niedrigstes Bevölkerungswachstum seit 1951  36
Regionale Verteilung der Bevölkerung  37
2.2 Siedlungsstrukturen    37
Gemeinden  37
Bevölkerungsdichte   38
2.3 Demographische Struktur der Bevölkerung 39
Alter und Geschlecht   39
Altersstruktur 2011   39
Veränderung der Altersstruktur seit 2001  41
Langfristige Alterung in Vorarlberg  41
Regionale Altersstruktur42
Frauenüberschuss nimmt ab  43
2.4 Familienstand  44
Familienstand 2011   44
Familienstand — Entwicklung seit 1951 .46
2.5 Herkunft: Staatsangehörigkeit und Geburtsland    47
Bürgerzahl, Ausländerinnen- und Ausländeranteil und Zusammensetzung nach Staatsangehörigkeitsgruppen 47
Entwicklung des Ausländerinnen- und Ausländeranteils     51
Bevölkerung nach dem Geburtsland     52
Bevölkerung mit ausländischer Herkunft 52
2.6 Binnenumzüge und Zuwanderung aus dem Ausland    53
Umzüge zwischen Bundesländern    54
Mobile Bevölkerungsgruppen   54
3 Erwerbstätigkeit    58
3.1 Erwerbsstatus der Bevölkerung   58
Alters- und Erwerbsstruktur von Frauen und Männern gleicht sich an   60
Höchste Erwerbstätigkeit in Feldkirch    61
3.2 Erwerbstätigenquoten der 15 bis 64-Jährigen  62
Erwerbstätigenquote der Frauen vor allem in der Mitte der Erwerbskarriere unter dem Österreichdurchschnitt   63
Erwerbstätigenquote der 25 bis 64-Jährigen bei Personen ohne weiterführende Ausbildung am niedrigsten 64
3.3 Arbeitslosigkeit  65
Niedrigste Arbeitslosenquote für Personen mit akademischer Ausbildung 65
Arbeitslosigkeit beim Einstieg ins Erwerbsleben und vor dem Pensionsantritt am höchsten  66
3.4 Unselbständig Erwerbstätige in Voll- und Teilzeit 67
3.5 Branchen    68
Regionale Unterschiede 68
3.6 Berufe  69
3.7 Stellung im Beruf 70
Selbständige mit und ohne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter   71
3.8 Erwerbstätigkeit und Geburtsland  72
4 Bildung     76
4.1 Entwicklung der Bildungsstruktur  76
Bildungsstand der Vorarlberger Bevölkerung   76
Historischer Vergleich  79
Regionale Unterschiede 80
4.2 Ausbildungsfelder     82
4.3 Laufende Bildung     83
Beliebteste Ausbildungsfelder    85
5 Pendlerinnen und Pendler     90
5.1 Veränderung der Pendelmobilität der Erwerbstätigen    90
Distanz zwischen Wohn- und Arbeitsort 92
Pendlerströme ins Ausland   92
Einpendlerzentren 2011 in Vorarlberg    93
5.2 Wirtschaftliche und demographische Einflussfaktoren 95
Anstieg der Pendelmobilität in allen Branchen     95
Geschlechterspezifische Unterschiede im Pendelverhalten 96
Die Familie beeinflusst das Pendelverhalten 97
Höchste Mobilität bei den jungen männlichen Erwerbstätigen     98
Erwerbstätige mit Tertiärabschluss pendeln am häufigsten 99
5.3 Exkurs: Einpendlerinnen und Einpendler aus dem Ausland     100
5.4 Schülerpendlerinnen, Schülerpendler und Studierende  101
Rückgang der Schülerpendlerinnen, Schülerpendler und Studierenden    101
Pendlerströme über Bundesländergrenzen 103
6 Haushalte und Familien  106
6.1 Zahl der Privathaushalte 106
6.2 Trend zu kleineren Haushalten setzt sich fort  108
6.3 Einpersonenhaushalte nach Regionen   110
6.4 Familien     111
102.500 Familien  112
In Vorarlberg gibt es 36.400 Familien mit Kindern unter 15 Jahren .113
6.5 Kinderzahl pro Familie  114
6.6 Kinder in Familien116
Kinder leben mehrheitlich bei ihren verheirateten Eltern  117
Nur jedes vierte Kind lebt als Einzelkind 118
6.7 Lebensformen 118
6.8 Personen in Anstaltshaushalten und Wohnungslose 120
1,1 Prozent der Bevölkerung leben in Anstaltshaushalten 122
Wohnungslosigkeit  123
7 Gemeindetabelle   126
Glossar  131

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